top of page

Wäre der Reformator Martin Luther fünf Jahre älter geworden, dann hätte er die Errichtung des Klausenbauernhofes im Wolfacher Ortsteil Ippichen im Jahr 1561 noch erleben können. Trotz seines biblischen Alters lebt der Hof. Und das ist der heutigen Besitzerfamilie Sibylle und Joachim Faitsch zu verdanken. Denn Ende der 80er Jahre sollte das Gehöft einem Gewerbegebiet weichen.

 

Joachim Faitsch, 58, Fachmann für Bauforschung und Restaurierung kaufte dieses seltene historische Baudenkmal und verhalf ihm zu neuem Leben. Seitdem wohnt er mit seiner Frau Sibylle, 55, und den drei Kindern auf dem Hof. Die beiden älteren, sind bereits flügge, Dominik, der jüngste, ein talentierter Singer und Songwriter, lebt nach wie vor zu Hause und packt kräftig mit an. Zu tun gibt es eine ganze Menge. Hier werden Hochzeiten ausgerichtet, Live-Konzerte gegeben oder Kunstausstellungen eröffnet.

Als Kulturbetrieb besticht der Klausenbauernhof dadurch, dass er herausragende Musiker aus der Folk- und Weltmusik-Szene anzieht.
Da Joachim Faitsch wie bereits sein Vater und Großvater den Beruf des Harmonikabauers in seiner Heimatstadt Trossingen erlernte, ist er in der Musikszene gut vernetzt. Durch seine Leidenschaft zu Folk-Musik und Tanz rief er eine legendäre Konzertreihe ins Leben. 
Die Kombination aus typischem Schwarzwald-Gehöft und kulinarischer Leckerbissen, die Sibylle Faitsch zu verdanken sind, hat immer mehr Musiker angezogen. Bleibt zu hoffen, dass dieses einmalige Kulturgut auch weiterhin erhalten bleibt.

Mit Sohn Dominik, der mit Haus und Hof fest verwurzelt ist, und dessen großer Liebe zur Musik stehen die Chancen zum Glück gut. Die Augen des 22-jährigen leuchten, sobald er von seiner Kindheit auf dem Hof erzählt, die durch den Kontakt zu Musikern aus aller Welt geprägt war. Weltoffenheit und Schwarzwaldidylle sind kein Widerspruch.

 

Text (Auszug): Jutta Höllstin, Freiburg, 23.06.20129

 

Klausenbauernhof, Wolfach-Ippichen

in Der_Schwarzwald_Zeitschrift_des_Schwarzwaldvereins_2019_03

bottom of page